Elektro + Kälte: Wie viel verbraucht der EQV Auf 100km?

Elektrofahrzeug Verbrauchstest bei kalten Temperaturen – Reichweite und Fahrprogramme im Detail

Im heutigen Blogbeitrag dreht sich alles um einen spannenden Verbrauchstest eines Elektrofahrzeugs unter realen Bedingungen – insbesondere bei kühlen Temperaturen. Dabei werfen wir einen Blick auf die Fahrprogramme und deren Auswirkungen auf den Verbrauch sowie die Reichweite des Fahrzeugs. Begleiten Sie uns auf eine Testfahrt, die uns sowohl durch die Stadt als auch über die Autobahn führt, und erfahren Sie, wie sich unterschiedliche Fahrmodi in der Praxis auswirken.

Die Testfahrt: Von der Stadt bis zur Autobahn

Unsere Testfahrt begann bei kühlen 4°C, was uns vor die Herausforderung stellt, wie sich niedrige Temperaturen auf den Energieverbrauch auswirken. Zu Beginn hatten wir eine volle Akkuladung und eine Reichweite von 299 km auf dem Tacho. Die erste Frage, die wir uns stellen mussten, war: Wie verhält sich der Verbrauch bei unterschiedlichen Fahrprogrammen und wie gut kann das Elektrofahrzeug seine Reichweite in dieser Kälte aufrechterhalten?

Zunächst fuhren wir durch den Stadtverkehr, der typisch für den Verbrauch von Elektrofahrzeugen ist – langsames Beschleunigen und häufiges Stop-and-Go. Auch bei diesen Bedingungen konnte der Verbrauch jedoch gut unter Kontrolle gehalten werden. Der Komfortmodus mit einer Klimatisierung auf 20°C lief ohne Probleme und ohne nennenswerte Mehrbelastung. Der Verbrauch lag hier bei 27,4 kWh pro 100 km, was in etwa dem Werksangabe für diesen Fahrzeugtyp entspricht.

Wechsel der Fahrprogramme: Einfluss auf Reichweite und Verbrauch

Ein wichtiger Punkt in unserem Test war der Vergleich der verschiedenen Fahrprogramme, die über die De Select-Taste im Fahrzeug aktiviert werden können. Jedes Programm verändert nicht nur das Fahrverhalten, sondern auch den Verbrauch:

  1. Sportmodus: Dieser Modus ruft die volle Leistung des Fahrzeugs ab, was zu einer dynamischen Fahrweise führt. Bei höheren Geschwindigkeiten und beschleunigtem Fahren kann der Verbrauch hier deutlich steigen. Dies wurde auch auf der Autobahn spürbar, wo das Fahrzeug bei 80 km/h bereits ordentlich Leistung zeigte.

  2. Eco-Modus: In diesem Modus wird das Drehmoment und die Leistung reduziert, um den Energieverbrauch zu optimieren. Auch die Klimatisierung arbeitet im Eco-Modus nur auf niedrigster Stufe, was zusätzlich Energie spart. Der Verbrauch stieg in diesem Modus nur minimal an, was deutlich macht, dass man durch einen effizienteren Fahrstil und bewusstes Steuern des Fahrzeugs die Reichweite optimieren kann.

  3. Maximum Range-Modus: Der Modus, der speziell für maximale Reichweite entwickelt wurde, bietet eine drastische Reduzierung der Leistung und des Drehmoments. Im Maximum Range-Modus kann das Fahrzeug nur mit begrenzter Leistung fahren, was in einer Situation, in der eine schnelle Beschleunigung erforderlich ist, unangenehm sein kann. Aber für den täglichen Gebrauch, wenn es darum geht, die maximale Reichweite zu erreichen, ist dieser Modus besonders hilfreich. Er reduziert auch die Leistung der Klimatisierung und sorgt für eine größere Effizienz.

Autobahnfahrt und Verbrauch

Nachdem wir die verschiedenen Fahrprogramme auf der Landstraße und im Stadtverkehr getestet hatten, ging es auf die Autobahn. Bei einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h konnte der Verbrauch durchgehend relativ niedrig gehalten werden. Dies war besonders interessant, da Elektrofahrzeuge auf der Autobahn oft mehr Energie verbrauchen, wenn hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Trotz der höheren Geschwindigkeit lag der Verbrauch immer noch im Bereich von 27,5 kWh pro 100 km – ein beeindruckendes Ergebnis, das zeigt, wie gut das Fahrzeug auf längeren Strecken effizient fährt.

Ein spannender Moment kam, als wir versuchten, die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu erreichen. Bei 167 km/h erreichte das Fahrzeug seine Obergrenze. Diese Geschwindigkeit ist zwar schnell, aber nicht unbedingt die ideale Reisegeschwindigkeit für ein Elektrofahrzeug, insbesondere bei kalten Außentemperaturen, da der Verbrauch in diesem Fall drastisch steigen würde. Für uns war es jedoch ein wichtiges Experiment, um zu sehen, wie sich das Fahrzeug unter solchen Bedingungen verhält.

Mercedes me Charge und intelligente Ladeplanung

Ein weiterer Punkt, den wir während der Testfahrt ausprobierten, war die intelligente Ladeplanung von Mercedes-Benz. Dank des neuesten MB-System mit NTG7 wird eine nahtlose Integration von Ladepunkten und -tarifen ermöglicht. Wenn das Fahrzeug eine Route plant, die über die aktuelle Reichweite hinausgeht, wird automatisch eine Ladeplanung in das Navigationssystem aufgenommen. Das Fahrzeug berechnet dabei, wie lange die Ladepausen dauern werden und wie viel Energie für die Zielankunft benötigt wird.

Die Mercedes me Charge-Funktion bringt zusätzlich Komfort, da hier direkt aus dem Fahrzeug heraus Ladevorgänge gestartet und auch die verfügbaren Ladesäulen angezeigt werden. Es gibt verschiedene Tarife (S, M, L), die je nach Nutzung unterschiedlich abgerechnet werden, und die Möglichkeit, den Ladezustand sowohl am Ziel als auch an der Ladestation individuell festzulegen. Diese intelligente Ladeplanung hilft dabei, immer entspannt und sicher ans Ziel zu kommen.

Fazit: Wie sich der Verbrauch bei kaltem Wetter verhält

Nach etwa 100 km Fahrt – eine Mischung aus Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn – haben wir einen Verbrauch von 27,4 kWh pro 100 km erreicht. Dabei lag die durchschnittliche Geschwindigkeit bei 58 km/h, was für einen realistischen Fahrstil spricht. Die Werksangabe von Mercedes-Benz für dieses Fahrzeug liegt bei 27 bis 29 kWh pro 100 km, und mit 27,4 kWh haben wir dieses Ziel praktisch erreicht.

Besonders spannend ist, dass trotz der kalten Außentemperaturen und der aktivierten Klimaanlage der Verbrauch stabil blieb und die Reichweite gut aufrechterhalten wurde. Wenn die Temperaturen in den Frühling oder Sommer steigen, könnte die Reichweite sogar noch besser ausfallen.

Insgesamt zeigt der Test, dass moderne Elektrofahrzeuge nicht nur bei kaltem Wetter gute Leistung bringen, sondern auch in Sachen Effizienz und Reichweite je nach Fahrweise und gewähltem Modus sehr anpassungsfähig sind. Wenn Sie also planen, ein Elektrofahrzeug zu kaufen, sollten Sie unbedingt die Fahrprogramme und deren Einfluss auf Verbrauch und Reichweite in Ihre Entscheidung einbeziehen.

Wir hoffen, dass dieser Test Ihnen geholfen hat, einen besseren Überblick darüber zu bekommen, wie sich der Verbrauch eines Elektrofahrzeugs unter verschiedenen Bedingungen verhält. Teilen Sie uns doch in den Kommentaren mit, wie Ihre Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen und deren Verbrauch sind – wir freuen uns auf den Austausch!


Hier gehts zum Video:


Zurück zum Blog